Donnerstag, 14.12., 19 Uhr
Zeitschriftenlesesaal
im 1. OG der Universitätsbibliothek
Otto-Behaghel-Str. 8
35394 Gießen
Eintritt frei – Keine Anmeldung / Reservierung nötig
Moderation: Sascha Feuchert (LZG I Institut für Germanistik)
Bücher vermögen es, Geschichten zu erzählen und weiterzutragen. So hinterließen jüdische Emigranten, die nach 1933 ins Exil gingen, Spuren ihrer Erlebnisse in den wenien Büchern, die sie auf der Flucht mitnehmen konnten. Die amerikanische Historikerin Lucy Dawidowicz bezeichnete diese hinterbliebenen Bücher von Emigranten oder Opfern des Holocaust als »stumme Überlebende«. In den hier ausgewählten Zeugnissen aus einer Privatsammlung wird von bewegenden Einzelschicksalen berichtet, meist von Überlebenden des Holocaust, aber auch von einem jungen Berliner Juden, den die Nazis 1942 deportiert und dann in Auschwitz ermordet haben.
Robert Jütte studierte Geschichte, Germanistik und Politikwissenschaft in Marburg, London und Münster. Von 1983 bis 1989 arbeitete er als Dozent und später Professor für Neuere Geschichte an der Universität Haifa/Israel. Von 1990 bis 2020 war er Leiter des Instituts für Geschichte der Medizin der Robert Bosch Stiftung. Seit 1991 ist er als Honorarprofessor an der Universität Stuttgart tätig, er ist Mitherausgeber von Aschkenas. Zeitschrift für Geschichte und Kultur der Juden. Unter seinen zahlreichen Buchveröffentlichungen finden sich beispielsweise Leib und Leben im Judentum (2016, englische Übersetzung 2020) und Bücher im Exil (2022).
In Kooperation mit der Arbeitsstelle Holocaustliteratur und der Universitätsbibliothek der Justus-Liebig-Universität Gießen