Montag, 12.12., 18 Uhr
Pankratiuskapelle
Georg-Schlosser-Str. 5
35390 Gießen
Eintritt: frei
König Herodes, dem von den Römern die Macht über Israel gegeben worden ist, denkt alles getan zu haben, um das kulturelle Erbe und das Geschichtswissen der Juden zu vernichten, damit man ihn nicht mehr als fremden Herrscher erkennen möge. Da kommen Fremde aus dem Orient und suchen den neugeborenen König der Könige. Welcher Skandal! Herodes sieht seine Herrschaft gefährdet, das Kirchenoberhaupt sieht seine ihm von Herodes zugesicherten Privilegien bedroht und hält es für unverschämt, dass irgendwelchen Orientalen die Geburt des Messias vor ihm verkündigt worden sei. Freilich lässt sich die Prophezeiung des Jesaja, „sie werden aus Saba alle kommen, Gold und Weihrauch bringen und des Herrn Lob verkündigen“ (Jes 60,6), nicht wegdiskutieren. Was tun? – Mit dieser brenzligen Frage befasst sich das Dreikönigsspiel Hanns Wagners aus dem Jahre 1561. Es ist ein politisch gefärbtes geistliches Spiel, das auf Jahrhunderte überdauernde Konstanten im menschlichen Verhalten hinweist.
Bereits seit der Gründung des LZG darf sich unser Publikum an den spannenden Inszenierungen der Germanistik-Theatergruppe unter der Leitung von Prof. Dr. Cora Dietl erfreuen, die regelmäßig Stücke aus dem Mittelalter oder der Frühen Neuzeit zum Besten gibt.
In Kooperation mit dem Institut für Germanistik der Justus-Liebig-Universität Gießen.