Mittwoch, 3.3., 19:30 Uhr (digital über Webex)
Zugang: kostenfrei
Moderation: Madelyn Rittner (Gefangenes Wort)
Ein kleines Dorf in Nordsyrien und ein Gymnasium bei München teilen eine Gemeinsamkeit: Beide gehören zur Lebenswelt von Leyla, die als Tochter einer Deutschen und eines jesidischen Kurden aufwächst. Jeden Sommer kehrt sie in das syrische Heimatdorf ihrer Großeltern zurück; sie kennt die Konflikte und weiß, wie eine Flucht verläuft. Doch genauso gehören auch ihre Freunde in München und ihre Liebe zu einer Studentin zu ihrem Leben. Im Internet sieht sie das von Assad vernichtete Aleppo, die Ermordung der Jesiden durch den IS und gleich daneben die Fotos ihrer unbekümmerten deutschen Freunde. Leyla wird eine Entscheidung treffen müssen. Ein Debütroman voller Zärtlichkeit und Wut über eine zerrissene Welt.
Ronya Othmann (*1993 in München) studiert am Literaturinstitut Leipzig und schreibt Prosa, Gedichte und Essays. Gemeinsam mit Cemile Sahin (TAXI; Alle Hunde sterben) arbeitet sie an der Kolumne »Orient Express« der taz, die sich mit Nahost-Politik befasst. Othmann wurde bereits mit mehreren Literatur- und Förderpreisen ausgezeichnet, etwa mit dem Publikumspreis des Ingeborg-Bachmann-Wettbewerbs 2019 für ihren Prosatext Vierundsiebzig sowie mit dem Mara-Cassens-Preis 2020.
In Kooperation mit der Dezentralen Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten der Germanistik, Gefangenes Wort e.V. und Zellkultur- Büro für angewandte Kultur und Bildung.